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Gefahrenquellen am Klettersteig

 

Die größte Gefahr im Höhenglücksteig stellt eine nicht fachgerechte Sicherung dar. Daneben besteht eine erhöhte bis sehr große Gefahr durch Schlechtwetter insbesondere Blitzschlag. Auch die klettersteigspezifische Mitreißgefahr sollte jedem Klettersteigbegehr bewusst sein. Schließlich besteht im Klettersteig die Gefahr, dass sich Knoten selbsttätig lösen.

 

Schlechtwetter

Bei Feuchtigkeit und Regen werden die Griffe und Tritte insbesondere die Eisenstiffte sehr glatt. Es besteht eine erhöhte Absturzgefahr. Deshalb den Klettersteig bei Nässe meiden.

 

Blitzschlag

Die Drahtseile wirken wie Blitzableiter. Deswegen bei Gewittergefahr den Steig wegen Lebensgefahr umgehend verlassen. Gewitter können sehr schnell aufziehen. Es empfiehlt sich nach Gewittern Ausschau zu halten und den Rückzug frühzeitig anzutreten.

 

Mitreißgefahr

Durch das Einhängen am Drahtseil entsteht in steilen Passagen an Klettersteigen eine große Mitreißgefahr. Diese Mitreißgefahr besteht, wenn sich mehrere Kletterer zwischen zwei Drahtseilverankerungen befinden.
D.h. wenn ein Kamerad stürzt rutschen die Karabiner am Drahtseil entlang nach unten bis zu nächsten Drahtseilbefestigung. Das ist allgemein bekannt. Aber besonders zu berücksichtigen ist, dass der Gestürzte fällt nun noch die Länge der Seilstücke, der Klettersteigbremse nach unten. Zur Sturzstrecke addiert sich dann nochmals die Bremsseillänge, die zum Aufnehmen der Fallenergie durch die Klettersteigbremse gezogen wird. Nicht zu vergessen ist die Körperlänge des Freundes vom Anseilpunkt bis zu den Fuß-spitzen, die dazugerechnet werden muss. Diese gesamte Strecke misst bis zu 4 Meter zur nächsten Drahtseilbefestigung. Daraus folgt, dass Klettersteigbegehr vor allem in senk-rechten Abschnitten ausreichend Abstand, mindestens 4 Meter bis zur nächsten Seilbefestigung, des Abschnittes in dem sich der vorausgehende Kamerad befindet, einhalten muss.
Der Höhenglücksteig besteht zum großen Teil aus flachen Querungen. In Querungen reduziert sich natürlich diese Mitreißgefahr. Vielleicht gerät gerade aus diesem Grunde die Mitreißgefahr leicht in Vergessenheit.

 

Knoten

Weil beim Begehen von Klettersteiganlagen die Seile und Knoten über lange Zeiträume ohne Belastung bewegt werden, besteht die Gefahr, dass sich Knoten selbsttätig lösen. Infolgedessen ist es ratsam die Knoten von Zeit zu Zeit auf ihren festen Sitz zu überprüfen. Durch das in das Seil setzen können sie zusätzlich festgezogen werden.

 

Literatur:
PETRA GÖSSL-KUBIN: Die große Klettersteigschule: Sicher hinauf, und sicher hinunter... In: Bergsteiger, 4/1998
PIT SCHUBERT: Klettersteigausrüstung heute. In: DAV PANORAMA, Mitteilungen des Deutscher Alpenvereins, 4/1999
PIT SCHUBERT: Sicher auf Klettersteigen. In: DAV PANORAMA, Mitteilungen des Deutscher Alpenvereins, 4/1999
PIT SCHUBERT: Karabinerbruch. In: DAV PANORAMA, Mitteilungen des Deutscher Alpenvereins, 1/1999

 

Ausrüstung für den Klettersteig

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